Es gibt Zeiten da tritt das Sportliche völlig in den Hintergrund, wie eben gerade. Nach der Absage von Kranjska Gora war uns Sportlern klar, dass die Saison gelaufen ist. Ich bin nach Hause gefahren und habe das gemacht, was viele von euch wohl auch getan haben:

Diverse Arbeiten in und rund ums Haus erledigt, zu denen man sonst nie kommt. Diese Woche habe ich nun mit dem Grundlagentraining begonnen. Trainingsblöcke die ich in den nächsten drei Wochen zu absolvieren habe. Aufgrund der aktuellen Situation also ein Monat früher als geplant. Das kann sich durchaus positiv auf die nächste Saison auswirken. Da Tirol ja unter Quarantäne steht, trainiere ich viel zuhause: Ergometertraining, viermal pro Woche Krafttraining mit ganz wenig Zusatzgewicht, viel Analyse und natürlich auch gewisse eingeschränkte Outdooraktivitäten wie Laufen oder Spazieren mit dem Hund meines Bruders. Wer jetzt glaubt auf eigene Faust zu Hause in Skigebieten trainieren zu müssen, dem, und seinem Verband bzw. Verein, drohen die Streichung aller Förderungen – und das völlig zurecht. Gesundheit ist unser höchstes Gut und steht über allen. Es geht nicht um einzelne Personen oder einzelne Unternehmen, es geht um uns alle.

Noch kurz zur Saisonanalyse: Die letzte Saison war durchwachsen und mühsam. Mein Team und ich werden deshalb für die kommende Saison einiges ändern. Am Gletscher werde ich nur an der Skitechnik arbeiten, und erst kurz vor Saisonbeginn, auf winterlichen Verhältnissen, am Feinschliff arbeiten. Am Ende der letzten Saison hat man eine Steigerung meiner Leistungen sehen können und ich behaupte jetzt einmal, dass ich, wäre es weitergegangen, noch einige Top-Ergebnisse hätte liefern können. Aber dazu kam es verständlicherweise nicht. Allerdings muss man dazu sagen, dass fast alle Läufer aus den verschiedenen Nationen mit den gleichen widrigen Umständen zu kämpfen haben.

In diesem Sinne bleibts daheim und vor allem bleibts gesund, damit wir gemeinsam nächste Saison wieder voll angreifen können.

Euer 
Michi