Mit Vollgas in Richtung Kitz!
- by Michi Matt | Bilder: Alain GROSCLAUDE, Alexis BOICHARD/AGENCE ZOOM
Die Vorfreude auf Kitzbühel wächst mit jedem Tag. Es ist eine meiner Lieblingsstrecken, wenngleich kein anderer Slalom anstrengender ist. Das liegt nicht nur am Rennen selbst, sondern an dem Trubel rundherum bereits im Vorfeld.
Es gibt unzählige Sponsoren- und Pressetermine, sowie Autogrammstunden, da heißt es sich seine Kräfte einzuteilen und immer fokussiert zu bleiben, damit man am Sonntag seine volle Leistung abrufen kann. Auch beim Rennen selbst ist die Hölle los. Diese Atmosphäre ist einfach einzigartig. Die Leute sind auf der ganzen Strecke verteilt und man hört sogar den Stadionsprecher auf der Piste, da muss man sich besonders konzentrieren. Zwischen Durchgang eins und zwei muss man durch die Menschen durch, sie wollen Selfies oder Autogramme, doch davon darf man sich nicht ablenken lassen. Die Piste selbst mit seiner Steilheit, seinen Wellen und den Übergängen liegt mir. Man muss technisch sehr gut fahren und da kann ich meine Stärken voll ausspielen. Auch letztes Jahr war ich in Kitzbühel schnell unterwegs, im ersten Durchgang lag ich an zweiter Stelle, leider machte ich in Durchgang zwei einen Fehler. Heuer wird das besser, das verspreche ich, noch dazu wo mein Fanclub mit Bussen anreist.
Schauen wir nochmals kurz auf die letzten beiden Rennen. In Adelboden muss ich ehrlicherweise sagen, hat gar nichts zusammengepasst. Der Ski hatte brutal dünne Kanten und das hatte extreme Auswirkungen in den Kurven, das bringt natürlich weniger Stabilität und geringes Feedback von der Piste. Wenn man aber weiß an was es gelegen hat, ist so ein Rennen schnell abgehakt. Besser gepasst hat es in Wengen mit Platz sechs. Ich bin nicht ganz ans Limit gegangen und daher mit dem Ergebnis durchaus zufrieden.
Was man allgemein über die Weltcupsaison 2019 bisher sagen kann ist, dass die Dichte in der Spitze immer größer wird. Es gibt viele Fahrer auf Augenhöhe und da sind oft nur Kleinigkeiten entscheidend. Die äußeren Bedingungen oder die Skieinstellungen werden da immer wichtiger. Man muss etwa bei der Skiwahl oft taktieren, um das Optimum zu finden. Theoretisch können wir Läufer uns fünf Minuten vor dem Start noch für einen anderen Ski entscheiden. In Kitzbühel werden wir garantiert einen Top-Ski aussuchen, der mich ganz nach vorne bringen soll.
In diesem Sinne drückt mir die Daumen
Euer Michi